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AMALGAMENTGIFTUNG: ALTERNATIVEN ZUR SCHULMEDIZINISCHEN METHODE

Zahnfüllungen aus Amalgam enthalten etwa zur Hälfte Quecksilber, was Körper und Gesundheit belastet. Selbst wenn man das Amalgam vollständig aus dem Gesamtgebiss entfernt, verbleiben eingelagerte Quecksilberverbindungen in Organen und Fettgewebe, die einer Ausleitung bedürfen. Zur Entgiftung ist eine zusätzliche Behandlung erforderlich, wofür neben dem schulmedizinischen Ansatz auch alternative Therapien in Betracht kommen können.

Der Prozess der Entgiftung

Die Amalgamausleitung ist in der Regel kein einfacher Prozess, der als Nebensache aufgefasst werden darf. Abhängig von der gewählten Vorgehensweise bringt die Entgiftung Belastungen und möglicherweise schwerwiegende Nebenwirkungen körperlicher und psychischer Natur mit sich. Die schulmedizinische Methode beispielsweise verlangt eine gewisse gesundheitliche Robustheit, sodass es naheliegt, über alternative Ansätze nachzudenken und darüber mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu sprechen. Da die Behandlungskosten für die Entgiftung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden, hat der Patientenwille in der Angelegenheit hier fraglos ein besonderes Gewicht.

Die schulmedizinische Methode

Die Schulmedizin verwendet in vielen Fällen akuter oder chronischer Metallvergiftungen Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS), so auch bei Quecksilber. DMPS wird nüchtern oral eingenommen oder kann langsam intravenös verabreicht werden. Die Substanz löst Schwermetalle aus dem Körpergewebe, bindet sie und sorgt für eine schnelle Ausscheidung über die Nieren. Für die Entgiftung ist daher eine gute Nierenfunktion Voraussetzung, was zuvor durch eine Untersuchung gewährleistet werden muss. Darüber hinaus gilt es während der Behandlung den Mineralstoffhaushalt zu beobachten und gegebenenfalls gegenzusteuern, da DPMS aggressiv auch körperwichtige Metalle wie beispielsweise Zink angreift.

Pflanzliche Methoden

Bei der Entgiftung auf pflanzlicher Basis kommen vorwiegend Chlorella-Algen, Bärlauch und Koriander zum Einsatz. Chlorella vulgaris und Chlorella pyrenoidosa sind Süßwasseralgen mit der Fähigkeit, Schwermetalle im Gewebe zu lösen und so zu binden, dass sie über den Verdauungstrakt ausgeschieden werden können. Die Algen werden in Form von Pulver oder Tabletten zeitlich in zunehmender Konzentration dargereicht, können anfangs aber sogar kontraproduktiv wirken. Bärlauch ist probiotisch, antibakteriell und harntreibend. Er wirkt im Vergleich sehr viel langsamer über seine ätherischen Öle, Schwefelverbindungen und Allicin und unterstützt dabei die Nieren- und die Leberfunktion. Koriander schließlich fördert Schwermetalle aus zellulären Strukturen und dem Nervensystem, hilft jedoch nicht bei deren Ausscheidung. Üblicherweise setzt man bei der pflanzlichen Entgiftung deshalb auf kombinierte Wirkstoffgaben.

Vitamine und Spurenelemente

Eine sehr gängige Methode der Entgiftung bei Quecksilberrückständen durch Amalgam stellt die Behandlung mit hochdosierten Vitaminen und Spurenelementen dar. Zink etwa oder auch Selen binden sich an Quecksilber, wodurch ungiftige Verbindungen entstehen und die ursprüngliche Toxizität beseitigt wird. Allerdings verbleiben im Ergebnis Großmoleküle, die vom Körper nicht mehr ausgeschieden werden können. Darüber hinaus fördert Quecksilber die Bildung freier Radikale, die Zellen und Gewebe schädigen und zerstören. Deren Wirkung sollen die Vitamine A, C und E sowie Gaben von Magnesium eingrenzen und verringern.

Weitere Wirkstoffe

* Heilerde
Erfolgt im Darm keine Bindung der Schwermetalle an verschiedene Träger, werden diese im Dickdarm wieder aufgenommen und gelangen zurück zur Leber. Heilerde unterbricht diesen Kreislauf.

* Kokoswasser
Die Fettsäuren des Kokoswassers vermögen Quecksilber aus dem Fettgewebe herauszulösen. Seine schwefelhaltigen Aminosäuren binden das Schwermetall und verhindern auf diese Weise eine neuerliche Umverteilung im Körper.

* Mariendistel
Komplexmittel aus Mariendistel sowie Artischocke, Berberitze, Enzian, Odermennig oder Wermut regen die Ausscheidungsorgane, vor allem die Leber, an. Über die Gallensäfte werden so Schwermetalle sowie andere Toxine an den Darm abgegeben.

Zeitrahmen der Entgiftung

Die vollständige Entfernung von Amalgam aus dem Zahngebiss steht nur am Beginn. Beließe man es dabei, hieße das lediglich, dass nunmehr kein weiteres Quecksilber aus dem Mundraum in den Blutkreislauf und die Körperorgane mehr gelangt. Die Halbwertszeit der natürlichen Ausscheidung dieses Schwermetalls beträgt durchschnittlich zwanzig Jahre, ohne ein Ausleitverfahren zur Entgiftung. So lange bliebe der Körper diesbezüglich toxisch belastet. Die Dauer der Therapie variiert individuell und wird meist eher Monate als Wochen und in Einzelfällen sogar über ein Jahr an Zeit in Anspruch nehmen. Auch unter diesem Gesichtspunkt wollen die Behandlungsalternativen abgewogen sein.